WAS WÜNSCHE ICH MIR von 2025?

Ein Blick in das neue Jahr von Herbert Zelzer

Zum Jahreswechsel haben in unseren Breitengraden traditionell die Wahrsager und Pseudopropheten Hochkonjunktur. Sie verkünden, dass wieder ein Promi Single wird oder dass sowieso alles schlechter wird – außer man hat gerade das richtige Sternzeichen. In dieser Kolumne möchte ich jedoch nicht in die Zukunft schauen, sondern eine viel grundlegendere Frage stellen: „Was wünsche ich mir von 2025?“

Neben den Klassikern wie Gesundheit, Wohlergehen und Glück für meine Familie habe ich einen konkreten Wunsch: Ich hoffe, dass mein FC Bayern München das „Finale dahoam“ gewinnt. Doch während ich diese Zeilen schreibe, explodiert gerade in Berlin die Ampel-Koalition. Die politischen Turbulenzen und die anhaltende Unsicherheit lassen mich über das nachdenken, was wirklich wichtig ist. Und da fällt mir noch viel ein, was ich mir von der Zukunft wünsche. Hier ein kleiner Auszug meiner gerade explodierenden Gedanken.

Zunächst wünsche ich mir Politiker, die auch Manager sind – unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit. Im Moment finde ich wenig bis keine Regierungsvertreter, die wirklich als „Macher“ in Erscheinung treten. Seien wir doch mal ehrlich: Was hören wir von unseren Landes- und Bundespolitikern? Sie verkünden, dass „zig Millionen“ für dieses oder jenes Projekt bereitgestellt werden. Doch was ist das anderes als Politik durch Geldausgeben? Wann hören wir von wirklichen, umsetzbaren Managementlösungen?

Es wird immer betont, wie wichtig „Wachstum“ und „Innovationen“ sind, doch wer treibt diese Themen wirklich voran? Digitalisierung ist ein Schlagwort, das keiner mehr hören kann, weil es so oft leer bleibt. Die ganze Welt spricht über Künstliche Intelligenz, über digitale Transformation – doch bei uns in Deutschland, besonders in Bayern, wiehert der Amtsschimmel. Wie kann es sein, dass der berühmte Slogan der CSU „Mit Laptop und Lederhose“ noch immer als Fortschritt gefeiert wird, während in den Ämtern die Verwaltung mit Papier und Stempel kämpft? Da gab es wohl vor Jahren einen Netzausfall, und niemand hat es gemerkt, weil sich ohnehin kaum jemand digital organisiert hatte. So wie es jetzt ist, können die Behörden nicht einmal miteinander kommunizieren, geschweige denn ihre Daten effizient austauschen. Die Einführung standardisierter Softwarelösungen scheitert immer wieder, während die Personalstände in den Verwaltungen explodieren. Der Umgang mit dem „Buchbinder Wanninger“ hat sich tief eingenistet – das merkt jeder, der einmal mit einer Behörde zu tun hatte. Stundenlange, tagelange, monatelange Wartezeiten auf Entscheidungen und Lösungen sind mittlerweile die Regel, nicht die Ausnahme.

Ich wünsche mir, dass die Staatsregierung endlich handelt und sich gegen diesen überbordenden Bürokratismus durchsetzt. Es ist an der Zeit, dass alle Verwaltungseinheiten aufeinander abgestimmt arbeiten und moderne Lösungen finden, statt sich in endlosen Prozessen zu verstricken. Bündelt die Kapazitäten, nutzt digitale Innovationen und bringt den Amtsschimmel zum Schweigen. Sonst wird die Verwaltung auch im Jahr 2025 noch ein Relikt aus einer vergangenen Zeit sein, das die Bürger in den Wahnsinn treibt.

Ein weiteres Thema, das mir am Herzen liegt, betrifft die Vereine in unserem Land. Wer Verantwortung in einem Verein übernehmen möchte oder sich gesellschaftlich engagieren will, wird immer häufiger von der Bürokratie erdrückt. Noch schlimmer: Der Vorstand eines Vereins befindet sich nicht selten mit einem Fuß im Gefängnis, wenn er die zahllosen Vorschriften und Regulierungen nicht einhält. Diese ständigen Eingriffe der Behörden in das Vereinswesen vertreiben immer mehr Menschen aus den Führungspositionen und schrecken potenzielle Nachfolger ab. Was wäre unsere Gesellschaft ohne die Vereine? Was wäre Bayern ohne den Fußballverein, den Schützenverein oder den Musikverein? Ein Stück bayerische Tradition und Lebensqualität ist am Verschwinden. In vielen Bereichen ist das Vereinswesen ein Herzstück unserer Kultur und unseres sozialen Zusammenhalts. Doch statt diese Tradition zu fördern, werden Vereine immer weiter eingeschränkt, zerschlagen von unnötigen Vorschriften und immer komplizierteren Regelungen.

Ich wünsche mir, dass die Staatsregierung endlich ein offenes Ohr für die Anliegen der Vereine hat. Gebt den Ehrenamtlichen mehr Freiheiten und unterstützt sie bei ihrer Arbeit, statt ihnen Steine in den Weg zu legen. Wir brauchen keine Überregulierung, sondern pragmatische Lösungen, die den Vereinen ihre Arbeit erleichtern, nicht erschweren.

Ein weiteres dringendes Thema ist der Umgang mit unseren älteren Mitbürgern. Die Generation, die den Wiederaufbau und die Entwicklung dieses Landes nach dem Zweiten Weltkrieg mitgeprägt hat, wird viel zu oft übersehen und nicht ausreichend gewürdigt. Wir alle profitieren von den Errungenschaften, die sie in den vergangenen Jahrzehnten geschaffen haben, doch jetzt scheint diese Generation in Vergessenheit zu geraten. Es kann nicht sein, dass diese Menschen am Existenzminimum kratzen, während andere, die nie etwas für unsere Gesellschaft beigetragen haben, ein Vielfaches erhalten. Das ist weder gerecht noch sozial, sondern schlichtweg skandalös.

Ich spreche hier zum Beispiel von meiner kürzlich verstorbenen Mutter, die mit unserem Vater sechs Kinder großgezogen hat und ca. 900 Euro Rente im Monat erhalten hat. Wie kann es sein, dass diese Frau, die ihre gesamte Lebenszeit in die Familie und in die Gesellschaft investiert hat, mit so wenig auskommen muss, während Menschen, die niemals gearbeitet haben oder die von Sozialhilfe leben, weitaus mehr Unterstützung bekommen? Das ist nicht nur ungerecht, es ist eine Schande! Die Politik muss hier endlich ein Zeichen setzen und dafür sorgen, dass die Renten dieser Generation auf ein erträgliches Niveau angehoben werden. Es ist an der Zeit, dass die ältere Generation endlich das bekommt, was ihr zusteht: Anerkennung und eine Rente, die sie nicht in Armut leben lässt.

Ich möchte auch etwas anmerken, das bisher in der öffentlichen Diskussion kaum thematisiert wurde. Es ist höchste Zeit, dass sich viele Politiker und Medienvertreter bei Horst Seehofer entschuldigen. Er wurde in seiner Zeit als er Bundesinnenminister massiv für seine Haltung zur „illegalen Einwanderung“ angegriffen. Dabei hatte er, im Gegensatz zu vielen anderen Politikern, damals den richtigen Blick für die Probleme, die uns heute noch betreffen. Er machte Lösungsvorschläge, die von vielen in den sogenannten „demokratischen Parteien“ heute als dringend umsetzbar bezeichnet werden. Doch zu der Zeit war er der Buhmann. Seehofer hatte das Ohr der Bürger und erkannte die realen Herausforderungen, die mit einer unkontrollierten Migration einhergingen. Ihm wurde Unrecht getan, und das muss endlich anerkannt werden.

Ich wünsche mir, dass die Medien und auch die politischen Akteure die Größe zeigen, Horst Seehofer für das Unrecht zu würdigen, das ihm damals widerfahren ist. Auch Markus Söder, der heute als Ministerpräsident von Bayern agiert, würde mit einer öffentlichen Entschuldigung zeigen, dass er die damalige Fehlbehandlung von Seehofer erkennt und sich zu einer objektiveren politischen Haltung bekennt.

Abschließend muss ich leider realistisch bleiben: Meine Wünsche sind vermutlich Wunschvorstellungen, die wohl nicht so schnell Wirklichkeit werden. Vielleicht wird der FC Bayern München wirklich das „Finale dahoam“ gewinnen – und vielleicht wird sich auch in der Politik nicht viel ändern. Doch auch wenn meine Hoffnungen vielleicht nicht erfüllt werden, bleibt eines gewiss: Ich werde weiterhin für eine bessere Zukunft kämpfen und mich für die Themen einsetzen, die mir wichtig sind.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein friedvolles Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2025. Bleiben Sie gesund, und bleiben Sie hoffnungsvoll!

 

Bildunterschrift:

Der Freie Journalist und jahrzehntelange Verlagsmanager Herbert Zelzer wünscht den Lesern der „Kurzeitung“ ein friedvolles Weihnachtsfest und ganz viele Geschenke. Aber, es müssen nicht immer materielle Geschenke sein

Foto: Herbert Zelzer priv.

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